Alternative zur Kündigung: Rentenversicherung verkaufen
Wer unzufrieden mit seiner Rentenversicherung ist oder dringend das Geld benötigt, hat mehrerer Alternativen, wie beispielsweise eine Beleihung oder die Rentenversicherung zu verkaufen. Die denkbar schlechteste Möglichkeit ist die vorzeitige Kündigung der privaten Rentenversicherung, denn hier sind die Verluste besonders hoch. Außerdem sollte man bedenken, dass ab einem bestimmten Alter der Abschluss einer neuen Rentenversicherung nur noch begrenzt möglich und zudem sehr teuer ist.
Wohlüberlegter Schritt
Seine private Rentenversicherung zu verkaufen sollte sehr gut überlegt sein. Wer dringend Geld braucht, sollte auch über die anderen Möglichkeiten nachdenken, so beispielsweise über eine Beitragsfreistellung, um die monatliche Belastung kurzfristig zu senken. Der Vorteil ist, dass der angesparte Betrag erhalten bleibt und sich weiter verzinst. Bei Ablauf der Versicherungslaufzeit wird die Rente - wenn auch in vermindertet Höhe - wie vereinbart ausgezahlt. Eine Beleihung kommt beispielsweise dann in Frage, wenn nur ein Teil der finanziellen Mittel aus der Versicherung gebraucht wird. Dadurch verringern sich auch die Verluste, die durch eine vorzeitige Auflösung der privaten Rentenversicherung entstehen. Werden die Beiträge weiter gezahlt, bleibt der Versicherungsschutz erhalten und kommt mit Ablauf der vereinbarten Versicherungslaufzeit zur vollständigen Auszahlung. Durch eine vorzeitige Kündigung dagegen entstehen sehr hohe Verluste. Daher sollte vorher unbedingt der Rückkaufswert inklusive der Überschussbeteiligung beim Versicherer abgefragt und überlegt werden, ob es wirklich notwendig ist, diesen Schritt zu gehen, um einen finanziellen Engpass zu überbrücken bzw. zu lösen.
Was beim Verkauf der privaten Rentenversicherung zu beachten ist
Der Weg mit den geringsten Verlusten ist die private Rentenversicherung zu verkaufen. Für Lebens- und Rentenversicherungen gibt es einen großen und stabilen Markt - einem sogenannten Zweitmarkt. Der beim Verkauf erzielbare Preis richtet sich nach dem aktuellen Wert der Versicherungspolice. Es gibt eine Vielzahl von Unternehmen, die sich auf den An- und Verkauf von Lebens- und Rentenversicherungen spezialisiert haben. Voraussetzung für einen erfolgreichen Verkauf ist, dass die Restlaufzeit nicht länger als 15 Jahre und der Mindestrückkaufwert 10.000 Euro beträgt.
Die Käufer einer solchen Versicherung zahlen zwischen drei und 15 Prozent über dem, was der Verkäufer bei einer Kündigung der Versicherungspolice erhalten würde. Bevor man jedoch seine Rentenversicherungen verkauft, muss geprüft werden, ob dies überhaupt möglich ist. Das heißt, Direktversicherungen oder staatlich geförderte Rentenversicherungen unterliegen einem Verkaufsverbot.
Wenn man die Rentenversicherung verkaufen kann und der Käufer auch die Raten weiter zahlt, bleibt sowohl der Risikoschutz als auch die anfallenden Boni aus der Überschussbeteiligung der Versicherung erhalten. Wer seine Rentenversicherung verkaufen möchte, sollte vorher bei verschiedenen Anbietern einen Preisvergleich durchführen, denn die Unterschiede der angebotenen Auszahlungssummen sind zum Teil beträchtlich.